So lässt sich Rost an Gusseisenpfannen leicht entfernen
Ob Du etwas Flugrost an Deiner Gusseisenpfanne entdeckst oder sie schon große rotbraune Flecken aufweist: Mit wenigen Hausmitteln und etwas Reiben wird Deine Pfanne wieder blitzeblank. Wir erklären Dir, wie es genau funktioniert und wie Du künftig Rost vermeidest.
Inhalt
- Weshalb Rost an Deiner Gusseisenpfanne entsteht
- Wie Du den Rost entfernst
- Was Du nach dem Entrosten tun solltest
- Wie Du Rost an Deiner Gusseisenpfanne künftig vermeidest
- Fazit
- FAQ
Das lernst Du in diesem Artikel
- Mit Hausmitteln und Schwamm befreist Du Deine Pfanne von Rost.
- Im Anschluss solltest Du sie neu einbrennen.
- Mit einigen Pflegetipps vermeidest Du Rost an Deiner Gusseisenpfanne.
Weshalb Rost an Deiner Gusseisenpfanne entsteht
Rost entsteht, wenn Eisen auf Sauerstoff und Wasser trifft. Diese chemische Reaktion wird als Korrosion bezeichnet.
Da beim Reinigen nach dem Kochen die Gusseisenpfanne mit Wasser in Berührung kommt, kann eine Pfanne ohne Emaille-Beschichtung rostige Stellen ansetzen.
Die Gründe dafür sind vielfältig:
- Du hast Deine Eisenpfanne vielleicht zu lange eingeweicht.
- Sie ist fälschlicherweise in der Spülmaschine gelandet.
- Die Luftfeuchtigkeit war an dem Ort, an dem die Pfanne gelagert wird, zu hoch.
- Du hast sie nach der letzten Verwendung nicht gründlich abgetrocknet.
- Auf der Pfanne, die noch etwas Restfeuchte aufwies, lag während ihrer Lagerung ein Deckel auf.
Rost ist laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung nicht gesundheitsgefährdend¹. Allerdings kann er zu einem Eisengeschmack im zubereiteten Essen führen. Das Bratgut bleibt an rostigen Stellen außerdem gerne haften. Und wenn sich Rost auf der Unterseite der Eisenpfanne befindet, zerkratzt er leicht das Kochfeld aus Glaskeramik. Deshalb solltest Du ihn auf jeden Fall entfernen.
Wenn Du Dich nun darüber ärgerst, dass Dir in der Handhabung Deiner Pfanne ein Fehler unterlaufen und somit Rost entstanden ist: Das ist nicht weiter schlimm. Deine Pfanne musst Du nicht wegen einiger rostiger Stellen austauschen. Es kostet Dich nur etwas Zeit, diese Stellen vom Rost zu befreien.
Weiter unten erklären wir Dir, wie Du Rost am besten vermeiden kannst. Aber schauen wir uns zunächst an, wie Du ihn nun erst einmal los wirst.
Newsletter
Wie Du den Rost an Deiner gusseisernen Pfanne entfernst
Wenn Du erste rostige Stellen an der Oberfläche Deiner Pfanne entdeckst, werde am besten sofort aktiv. Denn je früher Du sie bekämpfst, desto weniger Aufwand bedeutet es letztlich.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, verrostete Pfannen wieder einsatzbereit zu machen. In der Regel genügen einige Hausmittel und ein Topfreiniger. Sie sind günstig, viele haben sie sowieso zu Hause und sie sind im Gegensatz zu chemischen Reinigungsmitteln unbedenklich für die Umwelt.
Welche der folgenden Methoden Du anwendest, hängt davon ab, wie viel Rost Deine Pfanne bereits angesetzt hat. Bevor Du sie also für mehrere Stunden in ein Essigbad legst, probiere es zunächst mit kräftigem Reiben.
In Drogerie- und Baumärkten findest Du eine Reihe von Reinigungsmitteln, die sich zum Entfernen von Rost eignen oder speziell dafür entwickelt wurden. Wir möchten Dir allerdings von chemischen Hilfsmitteln abraten. Schließlich kommt Deine Eisenpfanne nach dem Entrosten mit Lebensmitteln in Kontakt, die Du ohne Gesundheitsrisiken verzehren möchtest. Außerdem sind diese Rostentferner oftmals nicht sehr umweltverträglich und eher für stark verrostete Teile gedacht.
Gusseisenpfannen setzen nur in den seltensten Fällen so viel Rost an, dass ein chemischer Rostentferner notwendig wäre – außer Du vergisst Deine Pfanne „versehentlich“ für ein bis zwei Jahre im Garten… 😉 Welche Profi-Methode dann am effektivsten ist, erfährst Du etwas weiter unten.
Mechanische Hilfsmittel wie Schwämme und Bürsten
Flugrost, also die ersten Anzeichen von entstehendem Rost, kannst Du meist unkompliziert mit der rauen Seite eines Spülschwamms und etwa Wasser, gegebenenfalls mit etwas Spülmittel, entfernen. Oder Du gibst etwas Speiseöl auf ein Spültuch und reibst kräftig über die rostigen Stellen. Alternativ kannst Du auch eine Spülbürste oder noch besser, einen Ringreiniger zum Entrosten nutzen.
Reinigungskissen aus Stahlwolle und Stahlschwämme sind die etwas härtere Gangart, um die Oberfläche der Pfanne zu bearbeiten. Du kannst sie nutzen, wenn schon viel Rost entstanden ist. Ihr Einsatz kann allerdings Kratzer an Deiner Pfanne hinterlassen. Deshalb verwendest Du sie am besten mit Vorsicht und wirklich nur an den Stellen, an denen der Rost sitzt und mit anderen Hausmitteln nicht sanfter zu entfernen ist. Und genau diese schauen wir uns nun an.
Backpulver und Natron
Backpulver und Natron finden sich in fast jeder Küche. Du vermischst sie in gleichen Anteilen und gibst so viel Wasser hinzu, dass eine Art Paste entsteht. In Kombination mit einem Spültuch oder Schwamm reibst Du nun über den Rost, sodass er sich löst. Du kannst die Stelle auch etwas einweichen und dann erneut kräftig reiben.
Essig
Auch mit Essig geht es den unschönen Flecken an den Kragen. Um Deine gusseiserne Pfanne vom Rost zu befreien, weichst Du sie entweder einige Stunden lang in Essig ein oder Du legst ein mit Essig befeuchtetes Tuch auf die rostigen Stellen. Was praktikabler ist, hängt davon ab, an welchen Stellen Deine Eisenpfanne gerostet ist und ob Du ein Behältnis zu Hause hast, das ausreichend groß ist.
Du kannst weißen Essig nutzen, der in der Regel einen Säuregehalt von fünf Prozent aufweist, oder verdünnte Essigessenz. Essigessenz besteht zu rund 25 Prozent aus Essigsäure. Deshalb solltest Du sie im Verhältnis 1:2 verdünnen. Das heißt: Auf einen Anteil Essigessenz kommen zwei Anteile Wasser (Beispiel: 0,5 l Essigessenz und 1,0 l Wasser).
Wie lange Du die Pfanne einweichen musst, hängt davon ab, wie stark verrostet sie ist. Probiere einfach zwischendurch immer mal wieder aus, ob sich der Rost mit einem Schwamm oder einer Bürste entfernen lässt oder Du noch etwas Geduld haben solltest. Sobald sich der Rost gut wegwischen lässt, solltest Du die Eisenpfanne aus dem Essigbad nehmen, da Essig auf Dauer das Material der Pfanne angreifen kann. Tipp: Essigessenz kann die Haut, Augen und Schleimhäute reizen. Deshalb ziehe am besten Gummihandschuhe an, wenn Du sie verwendest.
Zitronensäure
Ebenso wie Essig ist Zitronensäure ein bekanntes Entkalkungsmittel. Du kannst sie aber auch nutzen, um den Rost aus der Gusseisenpfanne zu entfernen. Im Drogeriemarkt ist sie in flüssiger Form als Spray oder als Pulver, das Du mit Wasser vermischst, erhältlich. Beachte dabei die Verwendungshinweise auf der Verpackung.
Die Zitronensäure wendest Du ähnlich an wie den Essig. Entweder, Du weichst die Pfanne in einer verdünnten Mischung ein oder Du gibst sie auf ein Tuch oder einen Schwamm und reibst über die rostigen Stellen. Auch hier gilt: Am besten Gummihandschuhe anziehen!
Kartoffeln und Salz
Für diese Methode benötigst Du Salz und eine halbierte, rohe Kartoffel. Gib einige Esslöffel Salz in die Pfanne, sodass der Boden grob bedeckt ist. Nun reibst Du mit einer Kartoffelhälfte kräftig über die rostigen Stellen. Das Salz wirkt wie ein natürliches Schleifmittel und nimmt den Rost auf. Kartoffeln enthalten Oxalsäure. Diese erleichtert das Entfernen von Rost.
Wenn Du keine Kartoffeln im Haus hast, kannst Du auch ein Tuch in Speiseöl tränken und es zum Verreiben des Salzes verwenden.
Elektrolyse-Bad
Bei dieser Methode gehen wir nicht allzu tief ins Detail, wollen sie aber der Vollständigkeit halber erwähnen. Denn die Elektrolyse gilt unter Gusseisen-Profis als die effektivste Methode, wenn es um starken und hartnäckigen Rost geht. Eine Investition in die benötigten Teile lohnt sich aber eigentlich nur, wenn die Elektrolyse häufiger genutzt werden soll. Wie das funktioniert, erfährst Du beispielsweise in diesem englischsprachigen Youtube-Video:
Was Du nach dem Entrosten tun solltest
Welche Methode Du auch nutzt: Spüle die Pfanne zum Schluss gründlich mit Leitungswasser ab. Trockne sie dann sofort und vollständig ab.
Tipp: Verwende am besten ein dunkles Geschirrtuch, da durch die vermeintlich entfernten Roststellen trotz Deiner Bemühungen noch leichte Abfärbungen entstehen können.
Durch das Entfernen des Rosts hat ziemlich sicher auch die Patina etwas gelitten. Deshalb solltest Du Deine Gusseisenpfanne nun in jedem Fall mit neutralem pflanzlischem Öl (wir empfehlen Raps-, Sonnenblumen- oder Traubenkernöl) einreiben und gegebenenfalls die Eisenpfanne neu einbrennen, wenn sie stärker von Rost befallen war. Am besten erledigst Du das sofort. Die eingebrannte Schicht aus Öl sorgt nicht nur dafür, dass das Bratgut nicht am Pfannenboden haftet. Sie ist auch ein guter Schutz vor Rost.
Wie Du Rost an Deiner Gusseisenpfanne künftig vermeidest
Du hast keine Lust, das Entrosten ständig zu wiederholen? Das brauchst Du auch nicht, wenn Du einige einfache Pflegetipps beachtest.
- Reinige die Pfanne am besten gleich nach dem Kochen, wenn sie leicht abgekühlt ist. Dann lassen sich Verkrustungen gut entfernen und Du brauchst die Pfanne später gar nicht erst in Wasser einweichen.
- Wenn das Einweichen wegen starker Verschmutzungen notwendig sein sollte, dann begrenze es auf zehn bis 15 Minuten.
- Nutze niemals die Spülmaschine zum Reinigen der Pfanne.
- Trockne die Pfanne nach dem Spülen mit einem Küchentuch sorgfältig ab. Damit jeder Funken Wasser entweicht, kannst Du sie für ein paar Minuten auf niedriger Hitze auf dem Herd erhitzen oder in den warmen Backofen stellen.
- Reibe sie zum Schluss mit etwas Öl ein, denn eine leichte Ölschicht ist ein guter Schutz gegen Rost. Diese hauchdünne Ölschicht brennt sich beim nächsten Erhitzen der Pfanne wieder ein und Deine Gusseisenpfanne wird mit jedem Einsatz besser!
- Lagere Deine Pfanne in trockener Umgebung. Schließe sie nicht mit einem Deckel.
- Verwende sie möglichst oft zum Kochen und Braten, denn dann kann sie gar nicht erst unbemerkt Rost ansetzen.
Fazit
Rost an Pfannen aus Gusseisen lässt sich leicht vermeiden, wenn sie nach dem Kochen gleich gereinigt und sorgfältig abgetrocknet werden. Und wenn es doch passiert sein sollte: Mit einfachen Hausmitteln wie Essig, Salz oder Zitronensäure sowie einem Schwamm entfernst Du rostige Stellen unkompliziert. Danach solltest Du sie neu einbrennen, denn durch das starke Reinigen leidet die Patina, die vor Rost schützt. Danach ist Deine Eisenpfanne wie gehabt einsatzbereit und du kannst damit wieder leckere Gerichte zubereiten.
Übrigens: Sowohl das Einbrennen als auch die Reinigung und den Umgang mit Rost zeigen wir ausführlich in unserem STUR-Videokurs, der bei jeder STUR-Bestellung inklusive ist.
FAQ
Ist Rost in der Pfanne schädlich für die Gesundheit?
Nein, Du solltest ihn aber dennoch entfernen, denn er kann für einen metallischen Geschmack im Essen sorgen. Entsteht Rost am Pfannenboden, zerkratzt Du eventuell Deine Glaskeramik-Herdplatte.
Welche Hausmittel kann ich nutzen, um Rost an meiner Pfanne zu entfernen?
Zunächst einmal kannst Du es mit einem Schwamm und etwas Spülmittel probieren. Für hartnäckigere Stellen rührst Du eine Paste aus Natron und Backpulver an und reibst die Pfanne damit ein. Oder Du weichst sie mit verdünnter Essigessenz, weißem Essig oder Zitronensäure ein. Auch Salz mit einer halbierten Kartoffel an den betroffenen Stellen zu verreiben, hilft gegen Rost.
Ich habe noch Reinigungskissen aus Stahlwolle da. Kann ich sie verwenden, um Rost zu entfernen?
Mit großer Vorsicht. Topfreiniger aus Edelstahl oder Stahlwolle reinigen zwar gut, können aber unschöne Kratzer an Deiner Pfanne hinterlassen. Das gilt auch für Scheuermittel.
Weshalb passiert es mir immer wieder, dass meine Pfanne anfängt zu rosten?
Das kann einige Gründe haben. Im Endeffekt zeigt es, dass Deine Pfanne nach dem Kochen oder Braten zu lange mit Wasser in Berührung kam. Weiche sie also nicht lange ein und trockne sie gründlich ab. Die Patina dient als Schutz vor Rost. Deshalb solltest Du sie pflegen und die Pfanne bei Bedarf neu einbrennen. Du wirst sehen: Wenn Du dies beachtest, wirst Du viel Freude mit Deiner Gusseisenpfanne haben – ganz ohne Rost.
Quellen
[1] Zitat von Jürgen Thier-Kundke, Sprecher des Bundesinstituts für Risikobewertung: https://www.ruhrnachrichten.de/leben-gesundheit/ist-rost-in-der-kueche-gefaehrlich-w1526452-2000276760/.